Hintergründiges aus dem Leben
Kabarett Reiner und Flavia Panitz stellten sich als „Mehlprimeln“ in Rain vor und spannten einen weiten musikalischen Bogen
Donauwörther Zeitung Nr. 176 vom 03.08.2021 **VON ADALBERT RIEHL**
Rain Wer Reiner Panitz kennt, der weiß um die Hintergründigkeit seiner Kabarett-Beiträge und den weiten Horizont seines Programms in Wort und Musik. Und wer beim „1. Rainer Kultur- & Sommerevent“ zum ersten Abend in der Leutnantschanze gekommen war, fand im Programm „Weltgeistfunken“ nach der pandemiebedingten Zwangspause den einen Teil der Mehlprimeln in seiner unnachahmlichen Art. Nach dem Tod seines Bruders Dietmar rückte nun Reiners Tochter Flavia in das Duo nach. Ihr ererbtes musikalisches Talent bewies sie in Rain vor allem am Hackbrett.
Der Weltgeist ist in vielem seit 2000 Jahren ähnlich geblieben, was Panitz mit dem römischen Dichter Martial (erstes nachchristliches Jahrhundert) und dessen Überlegungen zum Thema „Was macht das Leben lebenswert“ unterstrich. Weit mehr nahm er dann allerdings den aktuellen Weltgeist aufs Korn und warnte zuweilen versteckt, meist offen, vor den Gefahren der Gegenwart und Zukunft.
Satirisch verpackte er beispielsweise den „Videobeweis im Impfzentrum“ oder den „Rassismus pur - in der Natur“, für den diverse Tierarten herhalten mussten. Das Rotkäppchen der Gegenwart präsentierte er, dazu den Massentourismus („Wenn wir erklimmen“).
Google offerierte dem Pizza-Besteller die über ihn gespeicherten Daten und schließlich surfte er „bis in alle Ewigkeit“. Auch musikalisch spannte das Duo den Bogen rund um die Welt vom südamerikanischen Flamenco über die Sehnsucht nach Zypressen bis nach Schottland.
Ansprechendes Ambiente
Vorsitzender Helmut Herz vom veranstaltenden Freundeskreis Stadtpark und Bürgermeister Karl Rehm freuten sich über den sehr guten Besuch. Das von der Stadt sehr ansprechend inszenierte Ambiente der Leutnantschanze komplettierte den gelungenen Kabarett-Abend der Mehlprimeln.